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Palaverprotokoll "Politik und Männer" 22.11.2004
 
Hinweis: Dieses Palaver-Protokoll stellt kein verbindliches Resultat des Palavers statt. Ein Palaver-Protokoll ist eine Erinnerungshilfe für die Teilnehmer des Abends. Das Protokoll kann darüber hinaus eine Anregung für Männer sein, die sich selber mit ähnlichen Fragen auseinandersetzen. Der „öffentliche Schreiber“ hat darin sein Gehörtes, Gedachtes, Entstandenes notiert. Deshalb ist dieses Protokoll eine unvoll-ständige und subjektive Sammlung, Wahrnehmung und Gewichtung. Ein persönliches Gedanken- und doch auch ein öffentliches Ideen-Protokoll.


Leitung: Christoph Walser, Männerarbeit evang.ref. Kirche ZH
Co-Leitung: Christoph Sigrist, www.maennertreff.ch
Öffentlicher Schreiber: Martin Bachmann, mannebüro züri
Überarbeitung: Martin Bachmann, mannebüro züri


„Scheidung: Die Gerichte meinen wohl, die Männer seien unzerbrechlich und verknurren die Männer finanziell unverhältnismässig. Das ist unfair.“

„Männer sind auch Opfer von Gewalt, das muss thematisiert werden. Männer lassen zuviel mit sich machen, sie müssen zur eigenen Zerbrechlichkeit stehen. Männer müssen sagen: Gewalt gegen Männer ist auch tabu.“

„Keine Wehrpflicht für Männer und Frauen.“

„Es braucht mehr qualitatives, weniger quantitatives (wirtschaftliches) Wachstum. Gute Arbeit für alle, nicht nur Profitmaximierung.“

„Die Entsolidarisierung im Sozialbereich muss bekämpft werden.“

„Problem: Doppelverdiener vs. Fürsorgefälle. Lösungsvorschlag: Doppelverdiener müssen ihren Job an stellenlose Erstverdiener abtreten.“

„Aussteigen aus Karriere, aus „Politik“, aus Militär ist für Männer schwierig. Es droht die „Weicheier“-Gefahr.“

„Was ist Politik denn eigentlich? Solange ich nichts ändere und selber mache und anpacke kann ich nicht jammern über die „Anderen“ in der Politik.“

„Die Schweiz ist super. Ich kann auch für mich im Kleinen Politik machen. Ich kann aktiv mitgestalten im Alltag.“

„Wo will ich mich einbinden lassen? Politik ist verpflichtend und kann mit seinen Sachzwängen lähmen.“

„Etwas tun, nicht nur reden! Wir müssen von den Verantwortlichen auch etwas einfordern. Männer müssen nicht nur nett sein.“

„handeln vs. spüren.“

„wach sein, reagieren ist wichtig.“

„Ist Politik eigentlich immer „unmenschlich“? Müssen „Grüne mit Regierungsverantwortung“ für den Krieg sein? Wie kann Politik nah bei uns Männern, nah bei den Menschen, bleiben?“

„Kann man Politik, im Grossen und Kleinen, ohne Anpassung machen? Geht das?“

„Parteien sind scheisse. Mich interessieren Themen, Fragen, nicht irreale Parteiprogramme.“

„Politik für Männer und Männerpolitik = ziviler Ungehorsam, über den Schatten springen.
Dann kann sich auch „in der Gesellschaft“ etwas ändern. Ich muss selber anfangen, das hat Strahlkraft.“

„Es muss aus dem Bauch kommen.“

„Es kann lange dauern, bis meine politische Basisarbeit Früchte zeigt (10 – 30 Jahre?). Ich muss eine Vision haben.“

„Wir trampen auch in die Traditionsfalle. Kaum geht es um die Familiengründung, zack!, und schon machen auch wir Männer keine Teilzeitarbeit mehr und so.“

„Auch in einer Partei, als Mitglied, bin ich frei zu wählen und zu stimmen, wie ich will. Und ich kann aktiv mitgestalten, wie die Partei geht.“

„Ich sehe schwarz. Wie sollen Männer weniger arbeiten? Das geht schon wegen den Chefs nicht.“

„Politik ist Männerpolitik. Und vertritt uns einfach nicht.“

„Politiker sein ist doch extrem schwierig. Wer will und kann das schon? So ein Stress. Der Job macht auch Angst, wegen all der Verantwortung, diesem Druck.“

„Alternative Politik ist möglich.“

„Teilzeit für alle. Weniger arbeiten - dafür Arbeit für alle. Und dadurch auch weniger Wohlfahrts-Abhängige.“

„Psychische Gewalt der Frauen muss der physischen Gewalt von Männern gleichgestellt werden.“

„Männer nehmen Teilzeitstellen nicht mal an, wenn es sie geben würde. Das hat mit dem Werte-Thema zu tun. Mit Männeridentitäten. Wir müssen über Männerbilder reden, an der Arbeit, mit Freunden, …“

„Meine Männer-Politik: mich informieren, teilhaben an der Öffentlichkeit, meine Alltagsfragen gestalten, Teilzeit arbeiten.“

„Hochachtung vor Politikern und Männern, die von sich reden und auch mal nicht mehr mögen.“

„Parteipolitik ist gelähmt und verhockt. Es braucht Menschen, die zusammen Probleme, Fragen in Projektform bearbeiten. Es braucht Arbeitsgruppen, Projektarbeiten. Themen: working poors, sichernde Löhne, …“

„Wenn Minister einfach die Departemente wechseln, ist das doch komisch. Vom Militär zu Familie, zu Justiz, … - kann der das oder ist es egal?“

„Es braucht ein neues Netzwerk für Männer in Zürich. Für diverse Aufgaben: Wunden lecken, Projekte machen, … - für den Austausch, fürs Lernen, als Vision.“

„Neue Männerpolitik muss auch was riskieren, muss auch einstecken können. Männer sollen nicht zu flau und wehleidig sein.“

„Männer die Politik machen, brauchen Support.“

„Politik läuft auf verschiedenen Ebenen, nicht nur auf Parteiebene. Politik beginnt im Kleinen, z.B. mit Leserbriefe schreiben.“

„Wichtig ist: sich melden, Kontakt aufnehmen, möglichst direkt und persönlich. Das ist eine Wohltat für beide, Sender und Empfänger. Es hilft und bewirkt etwas und gibt allenfalls meiner Ohnmacht Ausdruck.“